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Henriette
wurde zusammen mit ihren fünf halbwüchsigen Kindern in der Innenstadt von Bonn
eingefangen. Wir schätzen, daß sie etwa 1999 geboren wurde. Obwohl ihr ein Auge fachmännisch entfernt
wurde, hatte man es unterlassen, sie zu kastrieren, sie gleichwohl aber nach draußen gelassen. Warum
sie ihr Zuhause verließ, oder ob sie ausgesetzt wurde, entzieht sich unserer Kenntnis. Henriette war
anfangs recht scheu und ängstlich, ist aber inzwischen ungemein schmusig geworden - jedenfalls solange
bis sie aus heiterem Himmel zulangt.
Da sich lange niemand für sie interessierte, lebt sie nun schon seit Juli 2000 bei uns. Sie hatte aus der
Not eine Tugend gemacht und sich einem Kater statt eines Menschen angeschlossen. Götz (s. u. vorletzte Bildzeile)
und Henriette zeigten uns täglich, was eine "Tierheimliebe" sein kann: Sie gingen zusammen fressen, leckten
einander ab und stiefelten sogar gemeinsam zum Klo. Wir hatten beschlossen, die beiden nicht mehr zu trennen,
aber der Tod machte uns einen Strich durch die Rechnung. Nach einer dringend erforderlichen Zahn-OP konnte
sich Götz nicht mehr erholen und starb innerhalb von vier Tagen. Seither ist Henriette traurig. Sie hat bisher
noch keinen anderen Spielpartner gefunden, macht aber gleichwohl einen gefestigten Eindruck. Es wäre schön,
wenn Henriette einen Paten bekommen würde.
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